Nachts schläft der Wolf still

Kurzinfos

Stand: Beendet

Umfang: 120k

Begonnen: 2014

Neufassungen: Einmal die ersten 20k

Herangehensweise: Oberflächliches Plotting

Inhalt

Aesa Wolfahr ist die Tochter eines bedeutenden Nomadenfürsten. Viel zu jung wird sie mit Listh Kampfahr, einem Verbündeten verheiratet, findet sich aber rasch in die Ehe ein. Im selben Jahr wird die Tochter eines weiteren Verbündeten entführt und ihr Vater ruft alle Ahren zu einem gemeinsamen Feldzug auf.

Doch die verbitterte Prophezeiung einer Seherin schwebt drohend über dem Geschehen: Listh soll den Tod finden, ehe der Krieg zu Ende ist. Und während Aesa dafür betet, dass die Schlachten noch viele Jahre anhalten mögen, ziehen mächtige Feindesstämme vom Osten herauf.

Probleme

"Nachts schläft der Wolf still" war der zweite Roman, den ich beendete, und er stellte mich vor einige neue Herausforderungen. Obwohl er inhaltlich weit weniger komplex als die Raubritter ist, bereiteten mir gleich drei Dinge große Schwierigkeiten.

Erstens verlangte seine Struktur nach einem oberflächlichen Plotting. Ich kannte das Ende schon von Beginn an und wusste, dass es nur wirken konnte, wenn der Weg auf die richtige Art und Weise geebnet würde. Obwohl dieser Plot wirklich nur sehr knapp gehalten war, führte er dazu, dass ich mich während des Schreibens regelmäßig zu Tode langweilte.

Zweitens habe ich in diesem Roman auf vielzählige Perspektiven verzichtet und mich auf eine allein konzentriert. So war ich zwar einerseits näher an Aesa dran, andererseits war sie allein es, die den Roman in Fluss halten musste. Kein weiterer Charakter konnte durch seine Erlebnisse Spannung einbringen, niemand konnte unauffällig Intrigen spinnen - zwangsläufig musste der Plot viel mehr an der Oberfläche bleiben als es mir lieb war.

Der dritte und letzte Punkt ist, dass die weibliche Perspektive in dieser patriarchalen Welt nicht allzu viel hergab. Auf keinen Fall wollte ich ein weiteres vorlautes Mädchen erschaffen, das unbedingt Kriegerin werden will. Aesas Stärke war von Anfang an, dass sie in ihrer Rolle als Frau bleiben sollte, als Kind zwar manche Grenze austestet, aber grundsätzlich nicht die Regeln der Gesellschaft infrage stellt. Daraus ergab sich allerdings auch, dass sie bei keiner spannenden Schlacht dabei sein konnte.

Dieses letzte Problem allerdings hat sich von allen am meisten gelohnt. Es war spannend zu beobachten, welche Ängste eine Frau aussteht, inwieweit sie in ihrer Rolle Einfluss nimmt und wie stark eine Frau sein kann, wenn man ihr eben nicht das scheinbar obligatorische Schwert in die Hand drückt.